Die Krise des Jahres 2022

Die Lage hat sich beruhigt, Reisewarnung aufgehoben

Die Krise des Jahres 2022

Zur Krise in Sri Lanka:

Die Lage im Land ist seit den Präsidentenwahlen am 20. Juli ruhig und hat sich stabilisiert, die Verhandlungen mit dem IMF haben erste Ergebnisse und Verträge erzielt, ein Umschuldungsprogramm ist auf dem Weg.

Der von der Regierung bis dahin verfügte Ausnahmezustand wurde bereits im August 2022 aufgehoben.

Eine Reisewarnung des Deutschen Auswärtigen Amtes besteht seit dem 9. Dezember für Deutschland nicht mehr.

Es steht wieder Gas zum Kochen zur Verfügung und auch beim Thema Treibstoff hat sich alles normalisiert, wenngleich auch zu hohen Preisen. Die Demonstrationen haben ganz aufgehört.

Die Tendenzen im Tourismus sind deutlich steigend – ein erster Schritt in Richtung Normalität ist getan, allerdings auch mit höheren Preisen als bisher – die Inflation liegt bei 90%. Dies ist auch der Grund, warum Sri Lanka wieder in den Status eines „Entwicklungslandes“ gerutscht ist. Ohne die Einnahmen aus dem Tourismus leiden viele Hunger – für uns Reisende hingegen ist alles vorhanden und für uns erschwinglich (Verfall der Rupie!!), was für die Locals viel zu teuer ist.

Durch diese politisch-wirtschaftliche Krise ist leider das ehedem prosperierende Land in eine schlimme Situation geraten – den Menschen geht es sehr schlecht. Jeder Tourist kann helfen, das Land wieder nach vorne zu bringen. Denn mit den Touristen haben die Fischer wieder Abnehmer, Tuktukfahrer Kunden, Hotels Gäste, ihre Angestellten Jobs….eine unendliche Kette derer, die Euch, liebe Kunden nun am nötigsten brauchen.

Am 20. Juni wählte das Parlament einen neuen Präsidenten und bestätigte damit Ranil Wickremasinghe, den Interimspräsidenten, im Amt. 

Was war passiert?

Seit März 22 befand sich Sri Lanka in der schwersten Wirtschaftskrise aller Zeiten. Aus der Wirtschaftskrise wurde auch eine politische. Misswirtschaft, Korruption und Vetternwirtschaft des bis dahin regierenden Rajapaksha-Clans waren, neben der Coronakrise ohne die devisenbringenden Touristen, daran schuld. Dem Land fehlten jegliche Devisen zum Zahlen seiner Importe von Benzin, Diesel, Gas oder Medikamenten. Sehenden Auges hatte der regierende Rajapaksha Clan das Land in den Staatsbankrott schlittern lassen.

Am 9. Juli eskalierte dann die Situation in der Stürmung des Präsidentenpalastes durch das Volk und zwang Präsident Rajapaksha in den Rücktritt und in die Flucht ins Ausland. Sein Bruder, Mahinda, hatte sich bereits im Frühjahr den Protesten der Bevölkerung gebeugt und war vom Amt des Premierministers zurückgetreten. Sein Nachfolger wurde so Ranil Wickremasinghe. Diese Ereignisse gingen bei uns durch die Medien. Dass es nun seit Wochen wieder ruhig ist, sich alles stabilisiert, leider nicht!

Gas zum Kochen, Sprit, Strom und Medikamente waren seit März rare Güter geworden, denn sie werden importiert, und, um sie zu bezahlen, fehlten Devisen. Statt auf Solarenergie zu setzen, werden fossile Energieträger verstromt, die ebenfalls importiert werden – für die ebenso die Dollars fehlten, es kam und kommt zu gezielten „power-cuts“, Stromausfällen. Derzeit täglich bis zu 3 h, aber mit Vorankündigung und Zeitplan und nur tagsüber.

Die Knappheiten bei Diesel betreffen aber Eure Reise mit uns nicht. Nuga hat seit Monaten Dieseldepots angelegt, und wir verkaufen nur Reisen, wenn wir dafür genug Diesel  haben, damit ihr nirgendwo zwischendurch an einer Tankstelle zu warten braucht. 

Insgesamt hat sich auch die Situation, was Gas zum Kochen normalisiert und auch die Lage ist entspannt.

Auch die Tankprepaidkarte, die Touristen seit neuestem am Airport erwerben können, braucht ihr bei uns nicht. Sie ist für diejenigen Fahrer gedacht, die kein Geld haben, für Sprit selber zu sorgen und auch vermutlich daher nicht lizensiert sind, denn die bei der Tourismusbehörde anerkannten Fahrer bekommen schon seit Wochen wieder Diesel. Aus diesem Grund ist es aber wichtiger denn je, aufzupassen, bei welchem Privatchauffeur man seine Sri Lanka Reise bucht.

Die zum Alltag gehörenden Stromausfälle werden lange vorab angekündigt, damit sich die Leute darauf einstellen können. Es sind meist nur wenige Stunden. Viele Hotels betreiben Dieselgeneratoren, um solche Zeiten zu überbrücken.

Um eine Lebensmittelknappheit braucht Ihr Euch nicht zu sorgen. Für uns Touristen sind ist immer noch preiswert, was für die Einheimischen nicht mehr zu bezahlen ist. Die Regale der Supermärkte sind gut gefüllt, wie vor der Krise.

Wohl aber gibt es aufgrund des Devisenmangels eine vernünftige ärztliche Versorgung nur in den privaten Krankenhäusern, Eure Reiseapotheke ist daher gefragt, aber „normale Medikamente“ wie Antihistaminika, Schmerzmittel u.ä. liegen wieder in jedem Supermarkt. Unseres Erachtens ist Eure Versorgung überall gesichert.

Was bedeutet dies für eine Sri Lanka Reise?

Auswirkungen auf Touristen

Reisen nach Sri Lanka sind gut und gefahrlos möglich. 

Reist nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln, sie sind oft hoffnungslos überfüllt und Fahrpläne obsolet.

Die lokale Bevölkerung freut sich wie eh und je sehr über jeden ausländischen Besucher und man wird überall herzlich und geradezu überschwänglich begrüßt. Die wenigen Touristen sind nun die Helden. Ihr, liebe Kunden, seid die einzige verbliebene Hoffnung für die Menschen, die unverschuldet durch ihre Regierung in die Armut getrieben wurden.

Unsere gut organisierten Rundreisen mit Privatchauffeur können ohne Einschränkungen stattfinden, 

Für die Einheimischen ist die Lage sehr schwierig. Für Touristen sieht es anders aus: Die Supermärkte sind gut gefüllt und aufgrund des für uns günstigen Wechselkurses ist für uns billig, was für die Locals unbezahlbar wird. 

Um eine Lebensmittelknappheit braucht Ihr Euch daher nicht zu sorgen. Die Hotels sind in der Regel so gut versorgt, dass Ihr Euch über Eurer leibliches Wohl nicht zu sorgen braucht. Habt bitte keine Angst, dass Ihr damit den Locals etwas wegnehmt. Das Gegenteil ist der Fall: mit Eurem Kommen sorgt Ihr dafür, dass die Wirtschaft wieder in Gang kommt, der Fischer Abnehmer für seine Beute findet, das Hotel seine Angestellten zahlen kann, die Ticketverkäufer wieder Arbeit haben…..

Die Regierung hat allen, die im Tourismus lizensiert tätig sind, wie auch wir, bevorzugte Diesel/Spritlieferungen garantiert. Auch müsst Ihr bei uns keine „Sprit-Prepaid-Karten“ kaufen. Sprit ist wieder überall erhältlich.

Touristen haben überall „Vorfahrt“ und genießen privilegierte Behandlung überall im Land.

Selbst etwaige Ausgangssperren gelten für Touristen nicht, sie dürfen jederzeit ihre Reisen fortsetzen, alle Sehenswürdigkeiten und Nationalparks sind geöffnet. Im Gegenteil, nun habt ihr sonst überlaufene Spots wie den Yala Nationalpark oder Sigirya für Euch. Eine Ausgangssperre/Ausnahmezustand besteht aber auch seit Mitte August 2022 eh nicht mehr.

Proteste oder Demonstrationen werdet ihr nicht sehen, da diese, wenn,  vor allem und bevorzugt in Colombo stattfanden und aufgehört haben. Euer Privatchauffeur ist informiert, wenn sich in größeren Städten Demos ankündigen und wird sie umfahren.

Die zum Alltag gehörenden Stromausfälle werden lange vorab angekündigt, damit sich die Leute darauf einstellen können. Es sind meist nur wenige Stunden und tagsüber. Viele Hotels betreiben dazu Generatoren, um solche Zeiten zu überbrücken.

Wohl aber gibt es eine vernünftige ärztliche Versorgung nur in den privaten Krankenhäusern – Eure Reiseapotheke ist daher gefragt, Impfungen gegen die typischen Krankheiten wie Hepatitis & Co. sind nun wichtiger denn je.

Die Verhandlungen mit dem IWF (Intern. Monetary Fund) lassen auf kurz- und mittelfristige Verbesserung der Lage hoffen. Wir sind davon überzeugt, dass Sri Lanka bald wieder ganz auf die Beine kommen wird.

ABER DENNOCH:

  • Stromausfälle abends im Hotel sind nicht auszuschließen, aber ein Candle Light Dinner ist doch auch mal schön…und eine Taschenlampe gehört eh in jeden Koffer
  • stockt Eure Reiseapotheke auf
  • bitte bucht keine Hotels in Colombo, denn hier sind, wenn es welche gibt, die Demos, …sondern weicht auf Negombo aus.

 

 

So könnt Ihr ein bisschen helfen:

Sofern Ihr in Euren Koffern noch Platz habt, wäre es toll und hilfreich, wenn Ihr folgende Dinge mitbringt und sie Eurem Guide gebt, denn er kennt in seinem Dorf immer Menschen, die sie dringend benötigen und sich riesig freuen würden:

  • Seife
  • Frauensommerbekleidung
  • Sneaker bis Gr. 41/42
  • Männerhemden, kurzärmlig bis Körpergröße 185cm
  • Kinderbekleidung, alle Größen
  • Sweatshirts für die Teepflückerinnen in den kühleren Höhenlagen, dünne Anoraks
  • Regenjacken
  • alles, was Kinder in der Schule brauchen können, selbst Schmierpapier, Blöcke, Hefte, Stifte, Radierer, bunte Kreide, Wachsmaler, Radierer, Spitzer